Heute haben wir drei weitere Kirchen in Augenschein genommen:
In die Kirche San Pietro in Vincoli wollten wir bereits gestern, allerdings waren wir kurz nach Toresschluss da und mussten den Besuch auf heute verschieben. Dies war aber auch nicht weiter schlimm, da die Kirche ganz in der Nähe unserer Wohnung liegt. Das Grabmal von Papst Julius II befindet sich in San Pietro und wurde von Michelangelo geschaffen. Es ist wirklich ein beeindruckendes Grabmal, vor allem der Moses faszinierte uns. Außerdem werden in der Kirche in einer Vitrine die Ketten aufbewahrt, die Petrus bis zu seiner Befreiung in Jerusalem getragen haben soll. Daher stammt auch der Name der Kirche „St. Peter in den Ketten“.
Anschließend sind wir mit dem Bus zu den Katakomben der Basilika San Sebastiano gefahren. Dabei half uns ein netter Römer und erklärte uns wie wir an Fahrkarten kommen und welchen Bus wir als nächstes nehmen müssen. Mit einem weiteren deutschen Pärchen wurden wir auf deutsch durch die Katakomben geführt. Die Führerin zeigte uns einige Gräber, u. a. die des Märtyrers Sebastian. Insgesamt gibt es 60 Katakomben in Rom, wovon 5 für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die von San Sebastiano hat eine Gesamtlänge von 12 km und liegt bis zu 15 Meter unter der Erde. Ohne Führung hätten wir niemals wieder heraus gefunden. Deswegen werden Besichtigungen ohne Führung garnicht erst angeboten. Höchst wahrscheinlich wurden früher in den Katakomben die Gebeine von den Aposteln Petrus und Paulus aufbewahrt, worauf viele Inschriften in den Katakomben hinweisen. Am Ende der Führung sind wir in der Basilika San Sebastiano ausgekommen. Hier steht die letzte Arbeit von Bernini. Vor seinem Tod ist er mit der Statue nicht ganz fertig geworden, was man an den verbundenen Fingern erkennen kann. Dass dort so etwas zu finden ist, überraschte uns dann sehr.
Da uns die Führerin erzählte, dass die Gebeine von Paulus heute in der Basilika San Paolo aufbewahrt werden, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zu eben dieser. Dabei liefen wir über eine endlos lange Zypressenalle. Als wir endlich an der Basilika angekommen waren, dachten wir erst, dass wir an der falschen wären, da diese in einem nicht so schönen Viertel liegt und von der Rückseite nicht sehr ansehnlich ist. Von Innen und von der Vorderseite wird man aber eines Besseren belehrt. Die Basilika ist fast so groß wie der Petersdom und ebenso imposant. Direkt an der Basilika ist ein Kloster mit einem Kreuzgang angeschlossen. Da wir an dem Tag zuvor schon ein paar gesehen hatten, waren wir neugierig wie dieser aussieht. Der Audioguide war nicht der Beste, aber das kleine Museum und der Innenhof des Kreuzgangs waren dafür umso besser. Zuletzt schauten wir uns noch den Vorhof an. Die Sonne ging bereits unter und ließ die Basilika orange aufleuchten. Ein wunderbarer Anblick.
Erschöpft von den langen Märschen machten wir uns mit der Metro auf den Heimweg. In der Wohnung machten wir uns ein paar Spagetti und ließen den Abend ausklingen.
Bisher haben wir 5 der 7 Pilgerkirchen Roms besichtigt:
San Pietro in Vaticano (Petersdom)San Paolo fuori le MuraSan Sebastiano fuori le muraSan Giovanni in LateranoSanta Maria Maggiore- Santa Croce in Gerusalemme
- San Lorenzo fuori le mura
